Am Samstagmorgen hat am Wismarer Bahnhof ein Mann ohne Koffer ein Großaufgebot der Polizei auf den Fahrplan Plan gerufen. Sowohl Bundespolizei als auch Beamte einer Spezialeinheit haben den Bereich sicherheitshalber weiträumig abgesperrt. Ein aufmerksamer Bürger hatte den verdächtigen Mann ohne Koffer bemerkt. „Er stand da einfach neben dem Mülleimer. Das kam mir komisch vor, da hab ich lieber die Polizei gerufen. Man weiß ja nie heutzutage“, hat er gegenüber Wismar News geäußert. Der Munitionsbergungsdienst überprüfte den Mann, er wurde vor Ort geröntgt und gefilzt. Laut Polizei soll er noch gesagt haben: „Was fällt Ihnen ein, lassen Sie mich in Ruhe.“
Bombenstimmung am Bahnsteig
Daher entschied sich der Einsatzleiter des Bombenräumkommandos, Karl-Heinz Kawumm, sicherheitshalber für eine Sprengung. „Ob von dem Herrn eine Gefahr ausging, konnten wir nicht ausschließen. In solchen Fällen habe ich eine kurze Lunte. An öffentlichen Orten muss für Sicherheit gesorgt sein.“ Mit Hilfe eines Roboters wurde der kofferlose Herr schließlich widerstandlos und kontrolliert am Bahnsteig gesprengt. Die Erleichterung bei allen Beteiligten war groß. Eine anschließende Untersuchung ergab jedoch, dass der Mann einfach nur seinen Koffer zu Hause vergessen und auf einen Zug gewartet hatte.
Die stundenlangen Absperrungen wurden anschließend aufgehoben und der Bahnverkehr konnte wiederaufgenommen werden. Der Wismarer Sackbahnhof ist eine wichtige Verkehrsachse zwischen dem Ruhrgebiet und Norddeutschland, der polnischen Südküste sowie Berlin.
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