Bademeister Dr. Norbert Neptun hat schon vielen Kindern das Nichtschwimmen beigebracht, künftig wird er dies in einer neuen Schwimmhalle tun. Der gebürtige Rand-Wismarer ist in der Stadt bekannt wie ein einfarbiger Hund. Eigentlich arbeitet er als Frauenarzt, nach Feierabend engagiert er sich ehrenamtlich als Bademeister. Sein Motto: „Hauptsache, ich kann mich am Beckenrand verwirklichen“. Das funktioniert aktuell nur außerhalb der Öffnungszeiten, denn Wismars Spaßbad muss abgerissen werden.

Mutterkonzern in Bad Einlassen
Aus Spaß wurde Ernst, als immer mehr Gäste wegblieben. „Der Eintritt war wohl zu teuer“, vermutet Dr. Norbert Neptun. In der Tat hatte der Mutterkonzern mit Sitz im schwäbischen Bad Einlassen die Preise für seine Schwimmbäder nach und nach angezogen – so auch in Wismar. Zuletzt kostete eine Stunde Schwimmen im 25-Meter-Becken 38,50 Euro. Die Gäste blieben lieber im Trockenen, dem Unternehmen stand das Wasser bis zu Hals. Nach jahrelangem Leerstand rücken nun die ersten Baufahrzeuge an.

Hallenbau „Typ Boizenburg“
Wie Wismar News von einer unseriösen Quelle erfahren hat, liegen bereits konkrete Pläne für den Neubau vor. Geplant ist ein moderner Hallenbau vom „Typ Boizenburg“. Das Schwimmbad in Spa spe soll zwei Becken bekommen, eines für Schwimmer, das andere nicht. Vorgesehen sind außerdem Unisex-Umkleiden, Duschen und Toiletten. Nach bestätigten, aber unzuverlässigen Informationen wird das Architekturbüro Hundertwasser die Planung übernehmen.

Bürgerschaft bekommt feuchte Augen
Eine Geschichte, die auch in der Bürgerschaft hohe Wellen schlägt. „Das haut rein wie eine Arschbombe vom Zehner“, soll Bade Bürgermeister Thomas Beyer gesagt haben. Die Stadt bekommt offenbar feuchte Augen bei dem Gedanken. „Wir wollen dem neuen Investor freundlich die Flosse reichen und noch viele Jahre gemeinsame Bahnen ziehen. Der Vertrag ist bald in trockenen Tüchern, das ist so sicher wie der Fußpilz in der Männerdusche“. Also, Wende gut, alles gut.
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