Hotel Aridus expandiert international

Das erfolgreiche Wismarer Hotel vor prominenter Kulisse in Las Vegas.

Es sind beunruhigende Zahlen: Drei von vier Hoteliers und Gastronomen fürchten um ihre Existenz, heißt es vom Branchenverband Dehoga. Umso überraschender ist ein soeben abgeschlossener Deal des Branchenriesen Aridus aus Wismar, das Ergebnis liegt Wismar News exklusiv vor. Das wahrscheinlich renommierteste Hotel im Nordosten will weiterwachsen – eine Expansion in der Krise. Der Vertragsschluss fand zeitgleich mit einer üppigen Kapitalmaßnahme des börsennotierten Hotelriesen statt. Insgesamt 1,5 Milliarden Dollar besorgte sich Aridus in den vergangenen Tagen auf dem Anleihemarkt, dass verschafft der Hotelkette finanziell Luft.

MV goes Vegas

„Hotels sind für Anleger immer noch interessant. Und die Zinsen sind niedrig. Aridus ist eine Weltmarke, daran ändert auch Corona nichts“, sagt Hotelchef Karl-Heinz Kritzow. Dass Aridus weiter expandieren kann, liegt zudem an dem 2007 radikal geänderten Geschäftsmodell. Damals verkaufte Kritzow das Hotelimperium für 26 Milliarden Dollar an den Finanzinvestor Lars Wegas. Dieser wiederum plant, den Herbergsgiganten mit der eigenwilligen Architektur in mehreren Weltmetropolen zu etablieren. Der erste neue Standort ist Las Vegas. „Das Aridus wird direkt auf dem Strip zu finden sein, in exponierter Lage. Aufgrund seiner kitschig-maritimen Erscheinungsform passt es perfekt in den Teich vor dem berühmten Bellagio“, schwärmt Wegas vom neuen Stern am Hotelhimmel von Nevada.

Das Aridus Stammhaus im Gewerbegebiet Kritzow bei Wismar genießt weltweit einen exklusiven Ruf. (Quelle: Hotelführer 1993)

Bürgerschaft muss zu Hause bleiben

Der 1:1 Nachbau des Stammhauses soll noch in diesem Sommer eröffnet werden. Zur pompösen Einweihungsfeier haben sich bereits viele Prominente angekündigt, wie Schauspieler Robert de Niro, Michael Douglas oder die Stars aus dem Hollywoodfilm „Hangover“. Für Livemusik soll David Hasselhoff sorgen. „Wenn Elvis Presley, Frank Sinatra, Jürgen Drews oder Johnny Cash noch leben würden, stünden sie auf der Bühne des Aridus“ fantasiert Lars Wegas. „Wir haben auch die Wismarer Bürgerschaft eingeladen, aber wegen des Einreiseverbots für Europäer dürfen sie nicht kommen. Das ist zwar sehr bedauerlich, aber nicht für uns.“

Zahlen bitte. In der Statistik rangiert das Aridus souverän unter den Top 3. Die Expansion ist ein logischer Schritt.

Kniffel statt Black Jack

Neben 93 Luxus-Suiten und dem großzügigen Außenpool wird es natürlich auch ein Casino geben. Jedoch mit der Besonderheit, dass nur landestypische Spiele aus Mecklenburg-Vorpommern angeboten werden. Statt Black Jack oder Roulette gibt es Kniffel, Skat und Rommé. Und in den Shows treten nicht David Copperfield oder Britney Spears auf, sondern ein Helene Fische Double und Bauer Karl. Wer möchte, kann im exklusiven Nackt Nachtlokal „Lübzer Gentlemens Club“ einkehren oder bodenständige Mecklenburger Gerichte im Edelrestaurant „Schnell Imbiss“ verspeisen. Unabhängig davon, ob das Konzept in Las Vegas aufgeht, wird das 1993 in Wismar gegründete Aridus weiter expandieren, unter anderem in Sydney, Dubai und Bitterfeld.

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