Baumarkt in der Wismarer Altstadt

Hobby-Heimwerker und Fachleute dürften sich freuen: Mitten im Stadtzentrum von Wismar öffnet ein Baumarkt seine Türen. Gestern noch Stammhaus einer traditionellen Warenhauskette, heute nun ein Baumarkt. Schon länger hatte das Warenhaus ums Überleben gekämpft. Jetzt werden statt Mode und Haushaltswaren auf mehreren Ebenen Utensilien rund um die Themen Heimwerken, Renovieren, Wohnen und Gartengestaltung verkauft. Insgesamt stehen mehr als 3.000 Quadratmeter zur Verfügung, das bisherige Verkaufspersonal ist umgeschult und komplett übernommen worden. Dazu Filialleiter Bernd Blaumann: „Hier hilft man sich. Wenn´s gut werden soll. Respekt, wer´s selber macht. Es gibt immer was zu tun. Yippiejaja-yippie-yippie-yeah.“

Als wäre dort schon immer dieses Schild gewesen. Es ist dem Erfinder des Baumarktes gewidmet. (Foto: WN)

Alles neu am Harry-Hagebau-Platz

Nicht nur der Baumarkt ist neu, es wurde auch gleich der Vorplatz des Gebäudes umbenannt, zu Ehren des Gründervaters. Dort liest man nun auf einem Schild „Harry-Hagebau-Platz 1“. Dies geschah auf dringende Empfehlung des UNESCO-Sachbeschädigungsbeirates. Zu dem Baumarkt gehört außerdem ein Gartencenter, nur ein paar Häuser weiter. Dort finden Kunden alles, vom Blumensamen bis zur Hollywoodschaukel. Allerdings gibt es nicht nur Befürworter der Neuansiedlung im Stadtkern. Schräg gegenüber dem Gartencenter befindet sich seit etwa 500 Jahren (geschätzt) ein Samenfachhandel. Dort ist man skeptisch: „Die neue Konkurrenz haut uns nicht aus der Furche. Aber wir säen sehen das durchaus kritisch, durch die Blume gesprochen. Doch es ist nicht alles Holz, was glänzt.“

Bis die neue Tiefgarage fertig ist, können Kunden die großzügig angelegten Parkflächen vor dem Markt nutzen. (Foto: WN)

Bürgerschaft aus dem Häuschen

Unter dem Gebäudekomplex des früheren HO Warenhauses ist außerdem noch eine Tiefgarage geplant. „Bis sie fertig ist, dürfen Kunden, die mit dem Auto kommen, direkt davor parken. Aber maximal 2 Stunden. Wo gibt es das schon“, tönt es optimistisch aus der Bürgerschaft. Das Stadtparlament hatte sich zuvor sehr für den Bau- und Gartenmarkt eingesetzt und entsprechende Samen Rahmenbedingungen geschaffen. „Endlich mal eine sinnvolle Idee für den Einzelhandel in der Altstadt. Warum ist nicht schon viel früher mal jemand darauf gekommen. Eier vom Markt, Brötchen vom Bäcker, Dachrinne vom Baumarkt – all das in 10 Minuten. Nie waren die Wege so kurz. Das dürfte auch zusätzlich Touristen anlocken“, sagte Bürgermeister Beyer in einem nie geführten Interview mit Wismar News.

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